Podiumsdiskussion zur Vernissage der Ausstellung «Before and After Sand».
Wir begrüssen Geologin Monica Vogel der Kibag Gruppe und Bauingenieurin Simone Stürwald der Ostscheizer Fachhochschule OST. Im Anschluss möchten wir bei einem Apero die Ausstellung eröffnen.
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Sand ist nach Wasser der am meisten ausgebeutete Rohstoff der Welt. Sein Verbrauch steigt in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit: China hat in drei Jahren mehr Sand verbraucht als die Vereinigten Staaten im gesamten 20. Jahrhundert.
Der grösste Teil von Sand wird im Bauwesen verwendet. Für Beton werden sieben Einheiten Sand und Kies pro Einheit Zement benötigt. Weltweit werden jedes Jahr über 50 Mrd. Tonnen Aggregate im Bauwesen verwendet – genug, um eine 27 × 27 Meter grosse Mauer um den Äquator zu errichten. Sand ist auf allen Ebenen allgegenwärtig – von Strassen über Glas bis hin zu Mikrochips – ... und trägt wesentlich dazu bei, wie wir uns in der Welt bewegen, sie bewohnen und betrachten.
Sand ist nicht nur ein Material an sich, sondern auch ein vorübergehender Zustand in der Herstellung von anderen Materialien. So betrachtet, gewinnen die Bedingungen vor und nach dem Sand an Bedeutung, nicht als isolierte Zeitabschnitte, sondern als Mittel auf dem Weg zur Vervollständigung des Wertes dieses Rohstoffes.
Weltweit ist ein geopolitischer Kampf um die Ressource Sand ausgebrochen. Die Weltbevölkerung wächst, in der Konsequenz wird immer mehr gebaut und Sand benötigt. Infolge des Sandabbaus sind Inseln von der Weltkarte verschwunden, während der Meeresspiegel steigt. So schnell wie nie zuvor, um 3.3 mm pro Jahr.
Neben Erden zählen Sande und Kiese zu den bedeutendsten mineralischen Rohstoffen der Schweiz. Trotz reicher Materialvorkommen werden Sand und Kies knapp. Erschöpfte Ressourcenvorkommen und Nutzungskonflikte beim Abbau begründen die zunehmende Mangelsituation. Abgebaute Mengen von rund 50 Mio. t decken den inländischen Bedarfs zu 90 Prozent ab. Einige Kantone ersetzt die Gesteinskörnung durch Rückbaustoffe bereits mit 20–30 Prozent.
Ort
Trakt IV, Foyer Mädersaal
Technikumstrasse 21
6048 Horw